Best of - SELECTRONISCH Vol2 - Free Download

Best of - SELECTRONISCH Vol2 - Free Download

Wer an dieser Stelle das erste mal von einem kostenlosen Best of-Album gelesen hat, sollte zunächst die Geschichte um das erste Best of Album lesen. Dies ist hier zu finden. Wer tatsächlich die Premieren-Reise des Vol1-Downloades schon kennt, dem eröffne ich nun einen weiteren Einblick in die Schaffenszeit des Erbe-Universums zwischen 2005 und 2012. Wie schon im ersten Teil angedeutet, hatte sich eine musikalische Produktivitätslücke zwischen 2002 und 2004 in meine Vita eingeschleust. Ehrlich gesagt kann ich gar nicht mehr ganz genau rekonstruieren, warum sich so wenig Musikalität ergab. Natürlich gab es immer mal auch private und berufliche Veränderungen, die Einfluß auf die Menge des tonales Auswurfes nahm, aber das es gar keinen Erbe-Silberling in die weite Welt schaffen würde, ist in der Nachbetrachtung schon etwas verwunderlich.
 
timeless 150Zur 2005er Comeback-CD gibt es aus heutiger Blickweise wenig Negatives zu schreiben. Im Gegenteil, Timesless (ok, der Titel ist auch damals schon etwas zu häufig benutzt worden) überzeugt auch heute noch mit tollen, teilweise auch skurilen Einfällen, sowie einer Erbe-Sound-Weiterführung, die sich deutlicher von der typischen EM-Szene entfernte, als ursprünglich geplant. Timeless ist in der Erbe-Tradition, immer wieder mal ein sehr kommerzielles Album zu machen, eines der beispielgebenden Werke. Aber es gab auch ein neuerliches Absatzrisiko für das aktuelle und die kommenden Tonträger, denn umso mehr sich die Musik von der traditionellen Musikszene entfernte, desto schwieriger wurde es eine ergänzende Fanbase aufzubauen, die meine Musik über andere Kanäle zu Ohren bekam. Wie bei vielen anderen Künstlern, war der Wegfall von Radiosendungen, weniger Konzertoptionen und geringerem Allgemeininteresse deutlich zu spüren. Grund genug, sich auch vertrieblich weiterzuentwickeln und die Musik auf eigenen Veranstaltungen nicht nur live zu spielen, sondern sich in jahrelanger Guerilla-Taktik einen Namen aufzubauen.
Obwohl ich in den ersten Jahren viele CDs verkaufen konnte, gab es keinen Kaufwiederholungsautomatismus. Viele Fans elektronischer Musik hatten sich nach und nach von dem Genre abgewandt. Dies lag auch daran, dass es wenig Inovative Ideen der etablierten Größen gab, die Medien kein Interessen an der Musik hatten und auch kaum ein Musiker es schaffte, sich in den Kreis der Pioniere, weder kommerziell noch künstlerisch populär einzureihen.Ich hatte aber immer das Glück eigene Optionen zu entwickeln, die mir eine dauerhafte Präsenz ermöglichte. Zumeist waren es aber Events die ich entweder selbst entwickelte und umsetzte oder ich das Glück hatte, von Medien und Konzertveranstalter eingeladen zu werden. Meine Kommerzialität, insbesondere auch auf der aktuellen CD half dabei durchaus. Somit war ich nicht nur auf die traditionelle Schiene wie z.B. der astronomischen Einrichtungen festgelegt, obwohl dies schon seit Beginn an ein begleitendes Erbe-Image geworden war. Auch wenn Timeless dies nicht in Gänze bediente, so konnte ich meine Musik immer sehr variabel einsetzen.

Synasthetik war 2006 ein weiterer (gelungener) Versuch, nicht nur über Verkaufs-CDs erfolgreich zu sein. Als zweites kostenloses Album vereinte es diverse Tracks aus den letzten 10 Jahren, die es nicht auf ein reguläres Albumsynasthetik 150 geschafft hatten. Da die Musik sehr unterschiedlich Entstehungsursprünge hatte, war sie kein hochklassiges Meisterwerk, sondern eher ein kleiner erster musikalischer Rückblick ohne Best-of Ambitionen. Synasthetik hatte einen symbolischen Wert für die Auseinandersetzung mit dem künstlerischen Dasein ohne finanzielles Risiko und war in der Gunst des Konsumenten recht ordentlich platziert. Ob es das Album gebraucht hätte, bleibt für mich unbeantwortet. Es hat seine Qualitäten, aber auch ein paar Längen, die man aus heutiger Sicht vielleicht weggelassen hätte. Aber betrachtet man die Zeit in der all dies erzeugt wurde, so ergibt alles wieder einen Sinn. Als Künstler brauchte ich diese Veröffentlichung um eigene Perspektiven aus dem Feedback meiner Hörer zu entwickeln.

speedoflife 150Speed of LIfe als 2008er CD hatte einige Parallelen zum 97er Album Kunststoff. Es war in der Fortführung der eigenen Musik aber nicht die bedeutsamste Produktion. Ihr fehlte ein bisschen das schlüssiges Konzept und unterlag den technischen Veränderungen in meinem Studio. Ich hatte schon seit einiger Zeit die analoge Produktionsebene verlassen und komponierte, produzierte und mischte hautptsächlich im Rechner. Der richtige Einsatz digitaler Synths, Sampler und Effekten hatte auch seine Schattenseiten. Im Besonderen wenn der Einsatz dieser Tools an kreativen Grenzen stieß. Im Rückblick ist Speed of Life die Fortführung von Timeless und bot ähnliche Songs wie der 2005er Silberling. Wahrscheinlich ist das auch meine exklusive persönliche Blickweise, wenn ich für mich feststelle, das es keine wesentliche musikalischen Kontraste bzw. Neuerungen mit sich brachte. Dennoch ist es ein gutes Album. Allerdings ohne den Anspruch der immerwährenden Erneuerungen und Veränderung der eigenen musikalischen Konzepte. 

Die beiden folgenden 2009er Alben Club Genetica und Inside the Images basierten auf diesem wichtigen Konzept, dass das nächste Album sich deutlich vom Vorgänger unterscheiden sollten. Beiden CDs lag ein Auftrag zu Grunde.club genetica 150 Club Genetica, war ein Entwurf für eine geplante Kooperation mit einem US-Comic-Künstler. Das aus beiden Elementen entstehende Produkt sollte digital vermarktet werden und Bilder und Musik zu einem Medium werden lassen. Letztendlich kam es nicht Zustande, da der Bildgebende Künstler eine andere Musik erwartet hatte und ich eben (noch) nicht meine damalige Musikart ändern wollte. Erbe-Musik ist eben Erbe-Musik. Eine Reduzierung, dass die Musik als ausschliesslicher Support für die Bilder stehen sollte, kam für mich nicht in Frage und ich entschied, die Tracks nochmalig frei unters Volk zu werfen. Das Resultat war ein echter Renner, denn nicht nur mit dem überragenden Track Wunderwerk hatte ich eine sehr gelungene Symbiose auf alter und neuer EM geschaffen. Club Genetica hatte ich in ca. 3 Monaten komponiert und nutze dabei den musikalischen Flow, den es manchmal braucht um tolle Sachen auch in kürzester Zeit hinzubekommen. 2009 hatte eine Menge echter Highlights. Zum einen realisierte ich ein Megaprojekt in der Hagener City und lud dazu eine Menge namhafter EM-Musiker, die Hagener Philharmonie und andere Künstler zum gemeinsam Musizieren für das 50. Jubiläum des Hagener Planetenmodells ein. Zum zweiten würde ich das erste mal das Bochumer Planetarium konzertieren. 2009 war das Jahr der Astronomie und ich nutze die Möglichkeiten die sich ergaben. Beide Events waren ein großer inside 150Erfolg, auch wenn sie eine Menge Vorbereitung bedurften. Inside the Images brachte das Plabo-Event zum Jahresende auf eine CD und erstmalig würde ich auch einige Klassik-Stücke neu arrangieren und in das Konzept einbauen. Ohne meinen Beitrag zu einem Sampler des Bochumer Schallwende Vereines, wären diese Klassikinterpretation-Fähigkeiten wohl ungenutzt geblieben, hatte ich den Pachelbel Klassiker Canon et Guige für den Sampler bereits vorher produzieren können. Das damalige Sampler-Ergbnis verlangte nach mehr und ich verdrehte auf Verdacht noch ein paar anderen Klassik(ern)-Tracks die tonale Grundlagen. Wer hätte damals gedacht, dass noch zwei weitere Alben daraus entstehen werden würde. Auch aus dem Konzert des Planetenmodels kreierte ich einen Sampler, der wohl zu einem der diversivsten EM-Sampler geworden ist.
 
Es ist nicht verwunderlich, dass mir der Erfolg in 2009 besonders gut getan hatte und mich zu weiteren musikalischen Prozessen in 2010 antrieb. Gleich 3 Alben erschienen in diesem Jahr. Driver und Tagwandler waren das driver 150komplette Gegenteil voneinander. Ich denke, dass 2010 das Jahr der kompositorischen Kontroversen war und ich nun endgültig das Prinzip meiner ewigen Neuentwicklung perfektioniert hatte. Betrat Driver mit seinem Sound den Markt der computerspielenden Trance-und IDM-Musik, so war Tagwandler eher Ambient und experimentell. Beide Alben rockten so richtig. Driver distributierte sich eher gen US-Markt, während die Traditionalisten sich dem Sound des grünen Albums hingaben. Die zweite tagwandlerische Wunderwerk-Nummer würde signalisieren, dass noch mit weiteren Versionen zu rechnen ist tagwandler 150und leutete die nächste Runde der Erbe-typischen Soundexpansion ein. Tatsächlich stand auch der Begriff Wunderwerke als Namen für die aktuellen Best-of Alben im Raum. Warum ich ihn nicht verwendet habe, klärt sich im nächsten Artikel zu Vol 3.

Ich habe in den vielen Jahren meines musikalischen Schaffens immer meine Ergebnisse reflektiert und analysiert. Der Prozess die eigene Musik zu Verbessern hatte immer auch etwas mit Veränderungen und mit den Fehler zu tun, die man automatisch macht. Egal ob auf einer Produktion, einem Konzert oder in Verbindung mit anderen musikalischen Anlässen. Ich bin fest davon überzeugt, dass ich auch heute immer noch in diesem Prozess bin und Dinge verbessern kann. Wer sich die Mühe macht und sich mit den Erbe-Alben auseinandersetzt, wird dies sicher erkennen können. Jede CD steht für einen weiteren Schritt zur nächste Stufe. Natürlich gibt es Produktionen die dies deutlicher bezeichnen und nicht jede Zeit war gleichsam so ergiebig und nachhaltig. Musikmachen ist eben manchmal auch ein Handwerk, in dem Kreativität nur ein Teil des Ganzen ist. Das Erlernen zur Verwendung bestimmter Mechanismen und das Praktizieren von automatisierten Abläufen gehört aber eben auch dazu. Das Ergebnis ist immer die Summe aus verschiedenen generation electronic 150Fähigkeiten, zu denen ein wenig Talent ebenso gehört, wie das Beherrschen von Technik und seiner Peripherie.2010 beendete ich mit dem dritten Free-Download Album We are Generation Electronic. Wie schon bei den vorherigen beiden Longplayer stand das Konzept, unveröffentlichtes auf einen virtuellen Datenträger zu verewigen. Diese hatte ich in der Zeit von 2003 bis 2010 produziert.

2011 fand zum ersten mal Sound of Sky im Bochum Planetarium statt und ich organisierte in diesem Jahr soviele Live Events wie nie zuvor. Fast jeden Monat, würde ich einen Abend mit Live-Musik dort gestalten, der Thematisch immer einzigartig sein würde. Ich suchte mir mal Film-Musik aus, arrangierte Klassikabende oder veranstaltete restrospektiven EM-Abende. Immer bildete ich eine Mischung aus Originalmusik und ergänzenden Kompositionen, und vermied von Anfang einen niederen Gedanken des einfachen Djings. Ich bin Musiker und kein DJ, deshalb vermengte ich jedes Thema zum Erbe-Expandierten-Musikabend. Die Erkenntnis, dass das monatliche Eventieren auf Dauer vielleicht doch zu viel werden würde, beschloss die Entzerrung auf 4-6 Termine im Jahr, zu denen ich mir nun auch Live-Gäste einlud, um mit Ihnen gemeinsam live auf der Bühne zu stehen. Sound of Sky hat in 2021 sein 10 Jährigen Jubiläum und ich bin stolz und sehr dankbar dies gemeinsam mit dem Team des Bochumer Planetariums machen zu können.
 
synfonie transversale 150Das 3 Alben in 2012 einen Rückblick auf die Sound of Sky Tracks werfen, ist nicht nur logisch sondern sehr wichtig. Zeigen sie recht eindrucksvoll, wie flexibel meine Musik mittlerweile geworden ist. Die Konstellation dieses comfortsone 150andauernden Gestaltungsprozesses ist sicherlich einmalig in der Welt der Planetarien und deren begleitenden Künstlern. Der kurzzeitig erhältliche Sound of Sky vol1-Sampler ist eine Zusammenfassung von Erbe-Tracks die häufiger im Planetarium zu hören waren. Alle Stücke sind aber aber auch auf anderen Alben anzutreffen und die Compilation wurde nur auf vielfachen Wunsch meiner Besucher von mir umgesetzt. Auch vol2 der Sound of Sky Serie ist ein Auszug eines Abends. Hier gesellen sich alte und neue Klassikadaptionen auf ein Album, sowie Tracks die von Klassikthemen inspiriert wurden. Die komplette Musik wurde in 2 Wochen intensivster Arbeit arrangiert und ich frage mich immer noch, wie das klappen konnte.
Sounds of my Comfort`sone ist ebenfalls ein Querschnitt diverse Sound of Sky Abende. Tatsächlich etwas Score- und Cinemalastiger als manch anderes Erbe-Album. Wer genau hinhört erkennt ein paar bekannte Blockbuster-Anleihen und -Huldigungen. Ergänzend hat es noch ein Merkur-Remix von Erik Seifert aufs Album geschafft. Das Stück ist im Orginal auf dem Planetenmodell-Sampler zu finden.
Da die meiste Musik der bisher genannten 2012er Alben auch schon aus 2011 und früheren Zeiträumen gewesen ist, blieb in dem Jahr noch Zeit für ein viertes Projekt. Emotiondesign läutete wieder ein neues Erbe-Zeitalter ein und müsste eigentlich auf die Selectronisch vol3 verortet werden. Selten war der Erbe-Style so klaviermelodiert, wie auf diesem Album. Der Sound ist oftmals lieblicher, auch wenn es ein paar poppige Nummer gibt. Emotiondesign hat emotiondesign 150eine sehr melancholische Note und besticht durch viel konzeptionelles Gedankengut, dass in musikalische Elemente umgesetzt wurde.
 
Abschließend betrachtet scheint es gar so, dass die Zeit zwischen 2005 und 2012 nicht nur äußerst produktiv sondern eben auch sehr stilbildend gewesen ist. Die Vielfalt der Projekte und der musikalischen Themen hat viele neue Optionen eröffnet von denen ich auch heute noch deutlich profitiere. Neben der Diskographie müsste ich eigentlich parallel noch eine weitere Auflistung der zusätzlichen Konzerte und Kooperationen erstellen, die mich nicht nur musikalisch sehr beeinflusst haben, sondern auch in meiner Arbeit als Event- und Medienmacher sehr förderlich waren.
 
sel2 150 72dpiAuch Selectronisch vol2 ist bis auf weiteres kostenlos und kann frei heruntergeladen werden. Ein Donating für den Künstler ist rein freiwillig und nicht verpflichtend (auch wenn er sich darüber natürlich freuen würde. Alternativ gibt es ja auch noch andere lohnende Downloads im Shop;) Eine komplette Diskografie findet ihr hier.


Vielen Dank für Euren Support und alles Gute für 2021. Eine komplette Diskographie (mit den anderen freien Alben) findet ihr hier. Hier gibt es übrigens Teil 1 und Teil 3
Herzlich
Stefan Erbe
29.12.2020  

01 Sound of Sky 2011 /Sounds of my Comfort`sone
02 Radio Fre(e)quenz 2005 /Timeless
03 Emotional 2012 /Emotiondesign
04 Wunderwerk 2008 /Club Genetica
05 Skyliner 2009 / Driver
06 Sekundenschläfer 2010 / Tagwandler
07 Lichtspruch 2012 /Sounds of my Comfort`sone
08 Opus 23 Ballade No 1 _ Chopin 2012 / Synfonie Transversale
09 Jump (Play It Loud) 2008 / Speed of Life
10 Inside the Images 2009 / Inside the Images
11 Adrenalin 2012 /Emotiondesign
12 What we are 2005 /Timeless
13 Wunderwerk zwei 2010 /Tagwandler
14 The driver 2009 / Driver
15 A Place Like This 2008 / Speed of Life
16 Generation electronic 2005 / Timeless
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